Oberflächenmaterialien [1]
Vermeidung von Lösemittelbelastungen
PUR-Lacke
Herstellung/Bestandteile
Das Harz des PUR-Lacks besteht aus Isocyanaten, dem ein Härter aus Polyolen zugemischt wird. Durch das Aushärten von Harz und Härter entsteht ein Polyurethan-Film mit sehr hoher Lackfestigkeit.
Harz und Härter enthalten zu etwa 60 – 75 % organische Lösemittel, die zumeist auf aromatischen Kohlenwasserstoffen beruhen. Der Lackfilm bildet sich durch Verdunsten des Lösemittels.
Zur Verbesserung der Beständigkeit und der Verarbeitungseigenschaften werden auch andere Nitrocellulose oder Acrylharze beigemischt, die physikalisch aushärten. Daneben finden sich eine Vielzahl von Zuschlagstoffen wie Weichmacher für die Harze, Trockenhilfsstoffe, Konservierungsmittel und Füllstoffe. Die Farbgebung und Lichtbeständigkeit erfordern die Zugabe von Pigmenten.
Verwendetes Produkt
Klarlacke: Votteler Puridur Karat und Puridur Holzeffekt
Wasserlacke
Herstellung/Bestandteile
Herstellung/Bestandteile
Klarlacke: Votteler HC125/080 und HC079 Holzeffekt
Öle/Wachse
Herstellung/Bestandteile
Öle werden überwiegend aus Leinöl und Holzöl hergestellt. Beim Leinöl handelt es sich um ein gelbes Öl, welches heiß oder kalt unter hohem Druck aus den Samen des Flachses oder Leins gepresst wird. Heißgepresstes Leinöl ist dunkler als kaltgepresstes und in seiner Qualität geringwertiger. Holzöl wird durch die Pressung von Tungbaumsamen gewonnen. In Lacken wird es überwiegend als Standöl eingesetzt. Diese beiden Öle sind sogenannte trocknende Öle, d. h. sie härten an der Luft aus, indem sie mit Sauerstoff chemisch reagieren. Um den Trocknungsprozess zu beschleunigen, werden dem Öl Trockenstoffe in Form von Metallsalzen (Kobalt, Zirkonium) zugesetzt.
Daneben werden weitere nicht trocknende Öle zur Verbesserung der Verarbeitungseigenschaften beigemischt, zum Beispiel Sonnenblumenöl, Safloröl, Nussöl, Olivenöl usw.
Durch Erhitzen und Mischen werden die jeweiligen natürlichen Rohstoffe den späteren Verarbeitungsbedingungen angepasst.
Bei den Wachsen spielen Bienen- und Carnaubawachs eine besondere Rolle. Reine Wachsprodukte sind bei Zimmertemperatur pastös oder hart und müssen für die Verarbeitung erwärmt werden.
Als Lösemittel werden Terpentinöle oder Citrusschalenöle aus nachwachsenden Rohstoffen verwendet. Diese werden aber häufig ergänzt durch organische Lösemittel aus der Erdölproduktion, welche von aromatischen Verbindungen weitestgehend gereinigt wurden (Restgehalt weniger als 0,01 %). Der erforderliche Lösemittelanteil ist abhängig von der Viskosität der eingesetzten Bindemittel und schwankt zwischen 40 % und 70 %. Inzwischen gibt es auch Öle auf Wasserbasis. Dabei spielen Zucker und Kasein die Rolle des Vermittlers zwischen Öl und Wasser. Lösemittelfreie Systeme zeichnen sich durch eine hohe Viskosität aus. Sie müssen für die Verarbeitung erhitzt und verflüssigt werden. Zur Verbesserung der Beständigkeit und der Verarbeitungseigenschaften werden Zuschlagstoffe wie Weichmacher für die Harze, Konservierungsmittel (Borsalze) und Füllstoffe beigegeben. Die Farbgebung und die Lichtbeständigkeit erfordern die Zugabe von Pigmenten.
Verwendetes Produkt
Lasuren
Herstellung/Bestandteile
Herstellung/Bestandteile
Das eingesetzte Produkt ist projektabhängig.
Beizen
Herstellung/Bestandteile
Lösemittelbeizen
Lösemittelbeizen bestehen zu 95 % aus organischen Lösemitteln. Der Festkörpergehalt ist entsprechend gering. Es werden organische Lösemittel oder Spiritus eingesetzt.
Wasserbeizen
Auch bei Wasserbeizen beträgt der Festkörperanteil nur ca. 5 %. Das Lösemittel besteht allerdings vollständig aus Wasser. Die Farbpartikel sind im Wasser gelöst. Sie gelangen mit dem Wasser in die oberste Holzschicht und färben diese ein. Die Farbgebung ist sehr intensiv.
Hydrocolorbeizen basieren ebenfalls ausschließlich auf Wasser. Die verwendeten Farbpigmente sind aber nicht im Wasser gelöst, sondern liegen in fein verteilter Form vor. Sie decken die Holzstruktur ab und erreichen nicht die Brillanz von wässrigen Farbstoffbeizen.