Künstliches Licht / LED [1]

Gütemerkmal Farbwiedergabe

Licht und Farbe bestimmen das menschliche Wohlbefinden und die Atmosphäre eines Raumes von eher kühl bis hin zu warm. Korrekte Farbwiedergabe auch bei künstlichem Licht ist eine wichtige Aufgabe guter Beleuchtung. Lichtquellen haben unterschiedliche Farbwiedergabe-Eigenschaften. Damit meint man die Wirkung, die ihr Licht auf farbigen Gegenständen hervorruft und nicht immer geben sie die Farben des betrachteten Gegenstands korrekt wieder. So kann es vorkommen, dass Gesichter unter dem Licht bestimmter Lampen fahl wirken oder Gemüse unappetitlich wirkt. Eine Bewertung der Farbwiedergabe erfolgt durch den Index Ra. Er ist von häufig vorkommenden Testfarben abgeleitet und gibt an, wie natürlich Farben wiedergegeben werden. Generell gilt: Je niedriger der Index, desto mangelhafter werden die Körperfarben beleuchteter Gegenstände wiedergegeben. Der Farbwiedergabe-Index von Ra = 100 ist optimal; in Innenräumen sollte der Ra-Index nicht unter 80 liegen. Aus der Erfahrung des täglichen Lebens ist dem Menschen eine Reihe von Körperfarben bekannt, die je nach Beleuchtung zwar unterschiedlich aussehen können, für die aber unabhängig davon bestimmte „Erfahrungs-Sehwerte” vorhanden sind. So ist zum Beispiel die Farbe der menschlichen Haut bei Tageslicht „gespeichert“. Fehlt im künstlichen Licht nun eine Spektralfarbe oder sind einige im Spektrum der Lampe überbetont (z.B. beim Licht von Glühlampen), erscheint die Hautfarbe zwar andersartig, aber aufgrund der Erfahrung trotzdem „natürlich“. Bei Materialien, für die keine „Erfahrungswerte“ vorliegen, werden jedoch mitunter völlig andere Farben wahrgenommen.

Das LED-Funktionsprinzip

LEDs sind winzige Elektronik-Chips aus speziellen Halbleiter-Verbindungen. Fließt Strom durch diesen Festkörper, beginnt er zu leuchten; er „emittiert“ Licht. In der Lichttechnik wird dieser Prozess „Elektrolumineszenz“ genannt. Mit einer Kantenlänge von etwa einem Millimeter gehören LEDs zu den kleinsten verfügbaren Lichtquellen. Sie strahlen ein nahezu punktförmiges Licht ab.

Farbwiedergabe von LEDs

LEDs erzeugen eine schmalbandige (monochromatische) Strahlung. Diese Eigenschaft hat die Farbwiedergabe von LEDs anfangs beeinträchtigt. Dank stetig verbesserter Leuchtstoffe erreichen weiße LEDs inzwischen aber sehr gute Farbwiedergabe-Werte über Ra 90, was höher ist als bei vielen Lösungen mit Leuchtstofflampen. Wichtig zu wissen beim Umgang mit weißem LED-Licht, das in der Regel im Lumineszenzverfahren entsteht: Die Farbwiedergabe von warmweißem Licht (2.700 bis 3.300 Kelvin) ist oft besser als diejenige neutral- oder tageslichtweißer LEDs. Leider ist aber die Effizienz der warmweißen LED-Chips in der Regel geringer. Umgekehrt gilt: LEDs mit kühleren Lichtfarben sind meist effizienter, verfügen aber auch über eine etwas geringere Farbwiedergabe. Eine gute Lösung bietet die Mischung von weißem LED-Licht unterschiedlicher Lichtfarben, da sie hervorragende Farbwiedergabe bei hoher Effizienz garantiert. Wird weißes LED-Licht durch die Mischung unterschiedlicher Lichtfarben nach dem RGB-Prinzip erzeugt, ist die Farbwiedergabe mit Ra 70 bis 80 etwas schlechter als bei der Lumineszenzkonversion. Die beste Lösung hier ist die Mischung weißer LEDs bester Farbwiedergabe mit farbigen LED-Chips, die auch für dynamische Lichtanwendungen mit wechselnden Lichtfarben eine hohe Effizienz und beste Farbwiedergabe gewährleistet.

LEDs sichern farbechte Beleuchtung

Mit ihrer Effizienz, der langen Lebensdauer und ihrer guten Farbwiedergabe empfiehlt sich die Lichtquelle LED bestens für Anwendungen, die eine möglichst farbechte Beleuchtung erfordern, wie zum Beispiel im Büro und in der industriellen Qualitätskontrolle, in Shops und Schule.
[1] licht.de, Lyoner Straße 9, 60528 Frankfurt am Main, www.licht.de/de/licht-know-how/beleuchtungsqualitaet/farbwiedergabe/