Heiz- und Lüftungshinweise
Falsches Lüften und Heizen gehört zu den häufigsten nutzerbedingten Ursachen für das Auftreten eines Feuchte-/Schimmelpilzschadens. Es gibt einige allgemeine Empfehlungen, die beim Lüften und Heizen zu beachten sind:
- Die Feuchte sollte möglichst am Ort ihres Entstehens abgelüftet werden.
- In Neubauten ist in den ersten 2 – 3 Jahren verstärkt zu lüften. Dies gilt auch, wenn umfangreiche bauliche Maßnahmen in einem Objekt durchgeführt wurden.
- Das Trocknen von Wäsche sollte, wenn irgend möglich, auf Trockenplätzen oder in Trockenräumen erfolgen. Wenn elektrische Trockner genutzt werden, sollten Kondensationstrockner verwendet werden. Bei älteren Modellen ist die entstehende Feuchte durch einen Schlauch an die Außenluft abzuführen. Ist es unvermeidlich, die Wäsche in der Wohnung zu trocknen, muss verstärkt gelüftet und geheizt werden.
- Vor allem im Winter ist das kurzfristige Quer- oder Stoßlüften (Fenster ganz geöffnet) die effektivste Art, die Luft im Innenraum auszutauschen und somit die Feuchte abzulüften. Praxis-Tipp: Ausreichende Lüftung zeigt sich aus Erfahrung dadurch, dass bei geöffnetem Fenster eine kondensierte außenseitige Glasfläche abtrocknet.
Das Kippen der Fenster im Winter bedingt, dass der Fenstersturz abkühlt und folglich an den unterkühlten Stellen Feuchte kondensiert und dadurch Schimmelpilzbefall entsteht. - Im Sommer sollten vor allem Keller- und Souterrainräume nur gelüftet werden, wenn die Außenluft kälter ist als der Innenraum, da sonst die Feuchte an den kalten Bauteiloberflächen kondensiert und es zu einem Schimmelpilzbefall kommen kann. Solche Räume sind möglicherweise durch eine technisch kontrollierte Lüftung zu lüften.
- Warme feuchte Luft sollte nie in unbenutzte oder nur selten benutzte Räume oder Schlafzimmer gelüftet werden.
- Wenn irgend möglich, sollten Innenräume täglich dreimal gelüftet werden.
- Ist in dem Objekt eine zentrale Lüftungsanlage vorhanden oder gibt es für einzelne Räume eine dezentrale Lüftung, so sind diese regelmäßig zu warten.
- Wenn möglich, sollten Innenräume möglichst kontinuierlich beheizt werden. Eine Absenkung der Temperatur während der Nacht und/oder bei Abwesenheit ist problematisch einzuschätzen, weil dadurch die Bauteiloberflächen auskühlen, an ihnen Feuchte kondensiert und es folglich zu Schimmelpilzbefall kommen kann. Das Wohlfühlen in einem Raum hängt auch von der Wärmestrahlung der Bauteiloberflächen ab und nicht nur von der Lufttemperatur, weshalb die vermeintliche Energieeinsparung auch z. T. nur fiktiv ist.
- Die Wärmeabgabe von Heizkörpern sollte nicht durch Verkleidungen, durch Mobiliar oder durch bis auf den Fußboden reichende Vorhänge behindert werden.
- Es sollten möglichst alle Räume in einem Objekt beheizt werden, wobei die Türen zu den Räumen, die nicht regelmäßig beheizt werden, verschlossen bleiben sollen. [1]
[1] „Feuchte-/Schimmelpilzschäden vermeiden und beheben“ (Arbeitsfassung) – Netzwerk Schimmelpilzberatung Baden-Württemberg (www.gesundheitsamt-bw.de/ML/DE/Schimmelpilzberatung/Seiten/default.aspx)